Haare sind sehr gute Duftträger, daher sprühen sich auch viele Menschen das Parfum direkt aufs Haar. Dabei zählen die Düfte zu den schärfsten Allergieauslösern die es gibt. Der tolle Duft im neuen Shampoo schmeichelt der Nase, kann aber unangenehme Konsequenzen für den Anwender haben.
Gute Gerüche und Düfte werden mit Hygiene und Sauberkeit verbunden. Daher ist es für viele Konsumenten auch enorm wichtig, dass ihre Kosmetika gut riechen. Besonders beim Shampoo legen viele einen großen Wert auf den Duft. Was soll an Düften auch schlecht sein? Es gibt ja sogar die Aromatherapie, wo sich die Düfte auf das Wohlbefinden auswirken, uns anregen können oder auch beruhigen. Doch Parfumstoffe sind Allergene und immer mehr Menschen vertragen ihre Shampoos nicht über längere Anwendungszeiträume, weil Duftstoffe darin enthalten sind. Was genau uns schadet und wie wir merken, dass wir Duftstoffe nicht vertragen, klären wir im Folgenden.
Wer auf Duftstoffe im Shampoo empfindlich reagiert, klagt in der Regel über Juckreiz, Kopfschmerzen, Unwohlsein und im schlimmsten Fall über Atemwegsreizungen. Um Verbraucher zumindest teilweise vor den hochallergenen Duftstoffen zu warnen, sind die 26 aggressivsten Stoffe Kennzeichnungspflichtig. Das ist jedoch ein Tropfen auf einem heißen Stein, denn es gibt 3000 Duftstoffe, die dann alle nur unter dem Begriff Parfum oder Aroma auf der Inhaltsangabe erscheinen. Dabei kann sich ein Duft aus unzähligen einzelnen Bestandteilen zusammensetzen. Die alle aufzuführen, würde wahrscheinlich eine Packungsbeilage wie bei Arzneimitteln erfordern.
Duftstoffe kommen in der Natur ebenso vor, wie sie künstlich hergestellt werden. Designer entwickeln oft ihre eigenen Düfte und vertreiben diese in unterschiedlichsten Produkten. Kunden sehen einen teuren Duft oft auch als Statussymbol und kaufen sich dann die ganze Pflegeserie.
Mit der Anwendung von Shampoo kommen wir unseren empfindlichsten Hautregionen besonders nah - dem Gesicht, den Augen und der Kopfhaut. Wenn Shampoo mit Duftstoffen genutzt wird, können Kontaktallergien auftreten. Doch die Folgen können noch viel weitreichender sein. Auf Hormonbasis hergestellte Düfte können in Körper- und Organfunktionen eingreifen und sogar die Fruchtbarkeit beeinflussen.
Duftstofffreie Shampoos werden oft mit einer Kennzeichnung, dass sie parfumfrei oder frei von Duftstoffen sind, versehen. Das muss aber nicht bedeuten, dass alle anderen Shampoos Duftstoffe beinhalten. Also hilft ein Blick auf die Liste mit den Inhaltsstoffen oder der Einsatz einer App, die für uns die Inhaltsstoffe checkt.
Wie bereits erwähnt, sind 26 Duftstoffe Kennzeichnungspflichtig. Bei diesen Stoffen wurde mindestens ein Allergieauslöser nachgewiesen. Hier handelt es sich um:
Manchmal stehen auch die chemischen Bezeichnungen drauf. Wie die lauten, ist hier nachzulesen. Alle weiteren Duftzusätze sind mit Aroma/ Aromen oder Parfum/ Parfüm angegeben. Es ist nicht nachgewiesen, dass diese Stoffe alle unbedenklich sind. Es würde eigentlich eine Untersuchung aller 3000 Duftstoffe benötigen, um klare Angaben darüber machen zu können.
Für die Umwelt sind Duftstoffe eine Belastung, weil diese sich nur schwer abbauen. Das gilt für die ins Abwasser gelangten Duftstoffe, aber noch viel mehr für die am Körper verbleibenden. Es ist nachgewiesen, dass sich Rückstände in Mensch oder Tier ablagern können.
Abgesehen davon, kennt sicher jeder die Situation, dass er in sehr kleinen Räumen mit Menschen zusammen war, die einen Duft trugen, der einem selbst nicht entspricht. Wer Allergiker ist, bekommt da schnell größere gesundheitliche Probleme.
Duftstofffreie Shampoos sind qualitativ natürlich auch unterschiedlich. Es kommt auf weitere Inhaltsstoffe an. Duftstoffe wegzulassen, um aggressive Tenside beizugeben, macht das Shampoo nicht unbedingt verträglicher. Daher muss jeder für sich schauen, worauf er empfindlich reagiert und mit welchem duftstofffreien Shampoo er selbst am besten klar kommt. Auch Kopfhaut und Haarbeschaffenheit spielen hier eine Rolle. Sich durchzuprobieren, kann ganz schön teuer werden. Es ist also ratsam, sich auch im Internet einige Tests zu lesen oder sich in Onlineshops auch mal an Diskussionen und Fragen zu beteiligen.
Bereits bei den 26 deklarationspflichtigen Duftstoffen, ist etwa die Hälfte natürlichen Ursprungs. Das zeigt, dass ein Umstieg auf natürliche Duftstoffe nur begrenzt sinnvoll ist. Und das als Heuschnupfen bekannte Allergiesymptom, wird durch die Natur hervorgerufen. Pollen, Gräser, Samen. Und selbst Lebensmittel fallen unter die Allergene. Allergiker müssen ohnehin ihren Allergiepass immer mit den Inhaltsstoffen von Kosmetik abgleichen. Für alle anderen gilt, dass man durch Probieren herausfinden kann, was man selbst verträgt. Hier sollte auf jeden Fall auch berücksichtigt werden, dass ausbleibender Juckreiz oder beschwerdefreies Atmen, nicht alleinige Indikatoren für die Verträglichkeit sind. Hormonbasierte Duftstoffe greifen weiter in den Körper ein und hier können sich Probleme und Schädigungen manchmal erst viel später zeigen. Wer trotzdem auf natürliche Duftstoffe zurückgreifen oder die Verträglichkeit testen möchte, kann auf ätherische Öle in Bioqualität zurück greifen und diese stark verdünnt verwenden.