Bodylotion ohne Parabene Liste von parabenfreien Bodylotions

Dr. Lisa Dinh 21.10.2020 3:46 min

Weil Bodylotions auf Wasserbasis den optimalen Nährboden für Keime darstellen, müssen sie konserviert werden. Diesen Job übernehmen sogenannte Parabene. Sie sind nützlich, aber auch ziemlich bedenklich für die Gesundheit.

Wie schön, dass die Bodylotion-Vorratspackung eine gefühlte Ewigkeit haltbar ist. Einmal gekauft, spendet sie monate-, ja sogar jahrelang Feuchtigkeit und Nährstoffe für die Haut. Damit Bodylotions aber so lange haltbar gemacht werden können, muss ein wenig getrickst werden. Die magische Zutat lautet „Parabene“. Eine chemische Substanz, die die Entwicklung von Keimen bereits im Ansatz unterbindet.

Dummerweise sind Parabene nicht sonderlich förderlich für die Gesundheit, insbesondere wenn sie über einen längeren Zeitraum den Weg in unseren Organismus finden…

Was sind Parabene eigentlich?

Parabene sind eine chemische Verbindung, die ziemlich stark dem Östrogen ähnelt. Östrogene seiner selbst sind das wichtigste weibliche Geschlechtshormon, welches nahezu alles reguliert, was das weibliche Geschlecht definiert: sekundäre Geschlechtsmerkmale, Körperbau, Schwangerschaft, Libido uvm. Für uns Menschen sind östrogenähnliche Moleküle im Alltag nicht unbedingt eine Seltenheit. Neben Parabenen enthalten auch Bier und Soja sogenannte Phytoöstrogene.

Speziell in Bodylotions werden gerne die folgenden Parabenverbindungen genutzt:

  • Methylparaben (bis 0,4%)
  • Ethylparaben (bis 0,4%)
  • Propylparaben (bis 0,19%)
  • Butylparaben (bis 0,19%) Des Weiteren gibt es eine Vielzahl von nicht zugelassenen Parabenen, die bereits als zu aggressiv eingestuft werden. Jene, die wir hier aufgezählt haben, sind laut BfR (Bundesinstitut für Risikobewertung) zwar ebenfalls schädlich, allerdings unbedenklich bis zu der genannten Konzentration.

Wieso sind Parabene in Bodylotions ungesund?

Die genannte Konzentrationsgrenze ist wichtig, damit kein direkter Schaden bei der Verwendung von parabenhaltigen Bodylotions entsteht. Und tatsächlich ist die einmalige bzw. unregelmäßige Verwendung absolut unbedenklich, weil der Körper ohnehin gegen das Eindringen von Schadstoffen gewappnet ist und damit fertig wird.

Problematisch ist die Aggregation, das heißt die zunehmende Anhäufung von Parabenen im Organismus. Dazu kommt es, wenn Bodylotions (und verschiedene andere Kosmetika mit Parabenen) auf täglicher Basis verwendet werden.

Durch die Ähnlichkeit mit dem weiblichen Geschlechtshormon, haben Parabene nämlich die Fähigkeit, sich in die hormonellen Abläufe des Körpers einzuschleusen – und das ist alles andere als wünschenswert. Nicht nur, dass die äußere Einflussnahme auf den Hormonspiegel langfristig immer eine Reduzierung körpereigenen Hormonproduktion bedeutet, sondern auch, dass diverse Krankheiten durch das künstliche Hormon entstehen können, machen den chemischen Wirkstoff so gefährlich.

Letztendlich kann die Liste möglicher Konsequenzen lang werden. Frauen können zum Beispiel weniger ihres wichtigsten Geschlechtshormons produzieren, was zu:

  • Menstruationsproblemen
  • Libidoproblemen
  • Hautausschlägen führen kann.

Doch nicht nur Frauen, sondern auch Männer werden durch eine Anreicherung weiblicher Hormone in ihrem Körper negativ affektiert durch:

  • Libidoprobleme
  • Neigung zu höherem Körperfettanteil
  • Geringere Ausprägung sekundärer Geschlechtsmerkmale (Bart, Muskeln usw.) Natürlich handelt es sich bei den aufgelisteten Symptomen um Extremfälle. Die alleinige Verwendung von einer parabenhaltigen Bodylotion wird nicht gleich alle Körperfunktionen beeinträchtigen. Allerdings kann sie einem ohnehin gestörten Hormonsystem zusätzliche Ressourcen rauben oder aber schleichend für die einen oder anderen Beschwerden sorgen.

Ganz speziell bei Bodylotions kommt erschwerend hinzu, dass wir unseren gesamten Körper damit eincremen und somit die Aufnahme schädlicher Parabene vervielfachen.

Warum befinden sich Parabene in Bodylotions?

Wenn Parabene so schädlich sind, warum werden sie dann verwendet? Selbstverständlich haben sie nicht nur eine schädliche Wirkung, sondern bringen auch einige Vorteile mit sich. Parabene sind nämlich einer der wirksamsten Konservierungsstoffe aufgrund ihrer extrem antibakteriellen und fungiziden Eigenschaft.

Da Bodylotions häufig auf Wasserbasis sind, braucht es eine Maßnahme, um die Entstehung von Keimen zu unterbinden. Keime können nämlich nur in einem wässrigen Milieu entstehen und sich vermehren.

Infolgedessen erleichtern Parabene die Anwendung von Kosmetika enorm, da der Benutzer diese über einen langen Zeitraum lagern kann und sich keine Sorgen um eine hygienische Anwendung machen muss. Zudem wird eine ganze Menge Verpackungsmüll gespart, da keine Einzelverpackung notwendig wird (Beispiel: große Vorratstube).

Unterm Strich können wir sagen, dass Parabene einen sinnvollen Zweck in Kosmetika erfüllen, trotzdem aber keine dauerhafte Lösung sein sollten. Dafür ist ihr Langzeit-Schaden einfach zu groß.

Die Lösung: Bodylotions ohne Parabene (Empfehlungen)

Ganz besonders, weil Parabene keine Qualitätssteigerung für den wesentlichen Effekt einer Bodylotions bedeuten, sind parabenfreie Produkte in ihrer Anwendung nicht schlechter. Oftmals ist das Gegenteil der Fall, weil Produkte, die ohne den chemischen Konservierungsstoff auskommen, in der Regel gleichzeitig auch auf andere Schadstoffe verzichten.

Die Rede ist von Naturkosmetik. Sofern ein Produkt das Label „Naturkosmetik“ tragen möchte, ist es sogar verpflichtend, dass es frei von chemischen Stoffen ist.

Eine äußerst beliebte Bodylotion, die völlig auf Chemie verzichtet, ist die Alkmene Intensiv Lotion. Angereichert mit Olivenöl und einem Komplex bestehend aus vielen weiteren reichhaltigen Ölen bietet sie der Haut eine völlig bedenkenlose Pflege.

Fazit

Parabene in Bodylotions sind noch einmal kritischer zu betrachten, weil wir diese in der Regel auf den ganzen Körper auftragen. Dadurch wird die Aufnahme pro Anwendung natürlich maßgeblich erhöht. Da aber durch eine parabenfreie Creme kein Qualitätsverlust zu erwarten ist, ist es mehr als sinnvoll, auf eine Natur-Bodylotion zurückzugreifen.

Dr. Lisa Dinh

Dr. Lisa Dinh ist freie Wissenschaftsredakteurin für Biochemie. Ihr Grundstudium absolvierte Sie an der Nanyang Technological University in Singapur Ihre Promotion erhielt Sie an der Masaryk University in Brünn.

Als freie Redakteurin schreibt Sie Fachartikel über Frauengesundheit, Naturkosmetik, Ernährung, Meditation und vieles mehr. Da sie zweisprachig aufgewachsen ist, verfasst Sie Texte in Deutsch als auch in Englisch.