Jede Frau wünscht sich geschmeidiges und glänzendes Haar. Gerade wenn man seine Haare frisch gefärbt hat, fühlen sie sich oft nach kurzer Zeit wieder spröde an. Dann greift man schnell zu der bestmöglichsten Haarkur in der Drogerie und hofft dadurch sein sprödes Haar wieder in den Griff zu bekommen.
Die glänzende Wirkung hält dann auch für wenige Tage an. Danach fühlen sich die Haare wieder trocken an. Die Ursache hierfür sind Silikone, die nicht nur in Haarkuren, sondern auch in vielen anderen Kosmetikprodukten enthalten sind.
Um zu verstehen welche Wirkung silikonhaltige Haarkuren haben, müssen wir uns Silikone als Ganzes ein wenig genauer anschauen. Silikone sind aus wissenschaftlicher Sicht nichts anderes, als ein synthetisches Polymer aus Silicium- und Sauerstoffatomen. Dieser Stoff müsste den meisten Menschen noch aus dem Biologie- oder Chemieunterricht bekannt sein. Man kann also mit großer Gewissheit behaupten, dass es sich bei Silikonen um kein natürliches Produkt handelt.
Im Gegensatz zu natürlichen Produkten sind Silikone nicht biologisch abbaubar. Deswegen braucht das Haar meistens auch einige Monate, um wieder silikonfrei zu werden. Doch warum werden Silikone dann besonders häufig für die Herstellung von Haarkuren verwendet? Silikone kann man sich bildlich wie eine Schutzschicht vorstellen, die sich nach dem Waschen auf die Haare und auch die Kopfhaut legt. Man kann diese Schutzschicht auch als Silikonschicht bezeichnen. Es ist diese filmartige Silikonschicht, die die Haare wieder zum Glänzen bringt und die Haare geschmeidig werden lässt. Gleichzeitig sorgt diese Silikonschicht aber leider auch dafür, dass die Haare nicht natürlich atmen können. Zudem wird die Talgproduktion der Kopfhaut eingestellt, sodass der natürliche Glanz der Haare ebenfalls nach kurzer Zeit verschwindet.
Es ist genau diese Wirkung von Silikonen in Haarkuren, die viele Menschen kritisieren. In den ersten 1-2 Tagen nach der Haarwäsche fühlen sich die Haare wie neu an. Nach wenigen Tagen verschwindet dieses Gefühl wieder. Dies hat zur Folge, dass sich die Abstände zwischen den Haarwäschen immer weiter verkürzen und der Nutzer immer häufiger auf die Haarkuren zurückgreifen müssen. Dies ist für die Hersteller von großem Vorteil, da sie mehr von ihren Produkten verkaufen können. Außerdem neigt der Verbraucher dazu, die Dosis zu erhöhen, weil man sich mehr Erfolg davon verspricht. Was die Fläschchen und Tuben ebenfalls schnell leert.
Das Grundwissen über Silikone macht bereits deutlich, dass Silikon in Haarkuren nicht gut ist. In den letzten Jahren sind Silikone daher auch immer häufiger in die Kritik geraten. Doch warum sind Silikone in Haarkuren überhaupt so schädlich und was kann man selbst als Nutzer dagegen unternehmen?
Wie schon bereits erläutert, legen sich Silikone wie eine Schicht um die Haare. Dies ist nicht nur für die Haarstruktur von Nachteil, sondern auch für die Kopfhaut, wo sich ebenfalls eine Silikonschicht anlegt. Hierfür muss man wissen, dass die Kopfhaut zu einem der wichtigsten Entgiftungsorganen des menschlichen Körpers gehört. Die Kopfhaut sorgt nicht nur dafür, dass Schweiß absorbiert wird, sondern auch, dass andere Schadstoffe durch die Poren ausgeschieden werden können. Wenn man nun öfters silikonhaltige Haarprodukte benutzt, kann die Kopfhaut auf Grund der Silikonschicht seiner natürlichen Aufgabe nicht mehr nachkommen. Die Folge ist oftmals eine sehr trockene und juckende Kopfhaut. Betroffene haben oftmals auch mit einer großen Schuppenflechte zu kämpfen.
Wenn die Kopfhaut nicht mehr seinen Aufgaben nachgehen kann, leidet auch das restliche Haar darunter. Bei einigen Menschen können Silikone sogar Allergien oder Hautirritationen hervorrufen. Wenn man feststellt, dass man von diesen Problemen betroffen ist, kann es sogar nötig werden, den Hautarzt zu kontaktieren.
Auch der eigene Haartyp kann die Wirkung von Silikonen im Haar beeinflussen. Frauen mit stumpfen und dünnen Haaren, wird grundsätzlich empfohlen auf Silikone zu verzichten. Ansonsten werden sie dauerhaft mit trockenem und stumpfem Haar zu kämpfen haben.
Da die Auswahl an verschiedenen Haarprodukten ausgesprochen groß ist, kann es einem selbst besonders schwer fallen die richtige Entscheidung zu treffen. Da hilft nur, sich mit den Inhaltsstoffen auseinander zu setzen und die INCI Liste zu studieren (die Liste mit den Inhaltsstoffen). Hier hilft es, die Fachbegriffe auch zu kennen. Dies trifft besonders auf Silikone zu. Silikone sind in Haarprodukten, im Gegensatz zu anderen chemischen Stoffen, nicht direkt erkenntlich gemacht. Nur weil man in den Inhaltsstoffen nicht den Begriff ,,Silikone” wiederfindet, bedeutet dies immer noch nicht, dass sich in dem Produkt tatsächlich keine Silikone befinden.
Dies liegt unter anderem auch daran, dass es eine Reihe von verschiedenen Silikonen gibt. Die 3 häufigsten Silikonen, die man auch in Haarkuren findet, lauten: Dimethicon, Amodimethicon und Dimethiconol. Diese Silikone werden auch in Haarkuren besonders gerne als Weichmacher genutzt. Neben diesen 3 Silikonen, gibt es aber auch noch andere Silikone, die sich in Haarkuren befinden können. Diese Silikone kann man an folgenden Endungen erkenntlich machen: cone, conol, oxane und glycol.
Wenn man selbst keine Lust hat, nach jedem einzelnen Begriff zu suchen, kann man mittlerweile Apps nutzen, wo man lediglich den Barcode scannen muss. Viele dieser Apps sind auch komplett kostenlos wie zum Beispiel ,,Codecheck”. Diese App zeigt Ihnen nach dem Einscannen alle Inhaltsstoffe an, die sich in dem jeweiligen Produkt befinden. Auch wenn sich in Haarkuren keine Silikone befinden, können dennoch silikonhaltige Zusätze vorhanden sind. Bekannte silikonhaltige Zusätze sind zum Beispiel Cyclomethicone oder Polysiloxane.
Die einfachste Art silikonfreie Haarkuren zu erkennen, ist die, nur zu Produkten zu greifen, wo extra ausgezeichnet ist, dass sie ohne Silikone sind. In den meisten Drogerien, gibt es mittlerweile eine Abteilung mit Naturkosmetik. In dem Bereich findet man häufig silikonfreie Haarkuren.
Tatsächlich wird in den letzten Monaten darüber diskutiert, ob die negative Wirkung von Silikonen auf den Menschen oder die Umwelt größer ist. Fakt ist: Jedes Mal, wenn wir unsere Haare waschen, landet ein kleiner Teil der Silikone im Abwasser und somit auch früher oder später in unserer Umwelt. Natürlich spielt hier auch die Menge eine große Rolle. Von einer einmaligen Haarwäsche, wird die Umwelt noch nicht stark belastet. Wenn man sich jedoch vor Augen führt wie viele Kosmetikprodukte Silikone beinhalten und wie viele Verbraucher es von diesen Produkten gibt, kann man die Kritik dahinter nachvollziehen.
Silikone sind chemische Stoffe, die biologisch nicht abbaubar sind. Aus dieser Perspektive belasten Silikone die Umwelt auch mehr, als uns Menschen. Es kann nämlich Jahrhunderte dauern bis die Silikone aus unseren Abwässern und somit auch unseren Meeren und Flüssen verschwinden. So lange belasten und beeinträchtigen sie dann das natürliche Leben der Fluss- und Meerbewohner. Wer langfristig auf Silikone verzichtet tut also nicht nur seinen Haaren etwas Gutes, sondern auch der Umwelt.
Die Antwort auf diese Frage lautet ,,Nein”. Silikonfreie Haarkuren können je nach Hersteller unterschiedlich aufgebaut sein. Besonders hochwertige Produkte ersetzen die Silikone in ihren Haarkuren zum Beispiel durch natürliche Öle wie kaltgepresstes Arganöl, um die Haare zu pflegen und den Glanz zu erzeugen, den Haarkuren wunschgemäß hervorbringen sollen. Es gibt aber auch Hersteller, die die Silikone einfach durch andere Konservierungsstoffe ersetzen. In diesem Fall muss eine silikonfreie Haarkur nicht einmal zwingend besser sein, als ein silikonhaltiges Produkt.
Deswegen kann es sich lohnen ein bisschen mehr Zeit in die Recherche der Hersteller zu stecken. Im Internet kann man relativ einfach verschiedene Hersteller miteinander vergleichen und auf diese Weise die perfekte silikonfreie Haarkur für sich selbst ausfindig machen. Langfristig lohnt es sich auf jeden Fall komplett auf silikonfreie Haarprodukte umzustellen.