Schaumfestiger sind eine super Erfindung, um müde Haare mit Glanz zu versehen und der schlaffen Frisur neues Volumen zu verleihen. Der enthaltene Alkohol kann die Freude aber schnell trüben und die Haare umso mehr schädigen.
Mit einem Schaumfestiger hat man die ideale Waffe gegen lasches und lebloses Haar. Im Handumdrehen verleiht er der Mähne Volumen und Glanz. Für kurze Zeit mag das die langersehnte Rettung sein. Doch wer lange Zeit zum falschen Produkt greift, sieht sich nach und nach den ersten Konsequenzen gegenüberstehen. Diese könnten trockenes Haar, eine juckende Kopfhaut und eine immer schwächer werdende Haarstruktur sein. Die Übeltäter dafür könnten (die falschen) Alkohole sein. Wir erklären wie Alkohole in Schaumfestiger arbeiten, worauf beim Kauf zu achten ist und mit welchen Produkten das Haar auch ohne Konsequenzen wunderbar voluminös gemacht werden kann.
Alkohol dienen bei Haarpflegeprodukten weniger direkt auf Haar ein, sondern vielmehr als Träger- und Konservierungsstoff. Besonders aufgrund der fett- und wasserlöslichen Eigenschaft, vermag es der Alkohol verschiedenste Substanzen eines Schaumfestigers zusammenzumischen und ermöglicht dadurch erst die Wirkung der komplexen Rezepturen.
Als zuverlässiger Killer von Bakterien und Pilzen wird Schaumfestiger durch Alkohol zudem über Monate und Jahre haltbar gemacht. Für den Verbraucher ist das natürlich ein willkommener Vorteil.
Leider sind Alkohole in einer bestimmten chemischen Verbindung und ab einer gewissen Konzentration gar nicht so gut für das Haar und bereiten dem Nutzer auf lange Sicht große Probleme…
Zunächst gilt, dass man zwischen guten und schlechten Alkoholen unterscheiden muss. Nicht alle sind nämlich als vollkommen potenziell gefährlich zu bewerten.
Schlechte Alkohole sind jene, die sowohl Haut, als auch Haar Schaden hinzufügen. Zwar erfüllen sie diverse Nutzen wie zum Beispiel die Konservierung oder Löslichkeit allerhand verschiedener Stoffe. Auf der Haut jedoch wirken sie enorm aggressiv und verursachen in erster Linie Reizungen und Rötungen.
Insbesondere Personen mit fettigem Haar greifen aufgrund der fettauflösenden Eigenschaft vermehrt zu alkoholhaltigen Shampoos, Spülungen oder eben Haarfestigern. Direkt nach der Anwendung wirkt das Haar somit trocken und rein und natürlich umwerfend voluminös. Doch es kommt zur jähen Ernüchterung.
Das Problem hierbei ist nämlich, dass die Haut- und Haarporen dadurch umso stärker rückfetten, um die körpereigene Schutzbarriere aufrechtzuerhalten. Die starke Zerstörung jener Barriere veranlasst den Alarmzustand auf der Kopfhaut, sodass die Haare nicht selten schon am selben Tag umso fettiger werden.
Schlechte Alkohole (lassen sich auf der Liste der Inhaltsstoffe ablesen): Alcohol Denat, Ethyl Alcohol, Benzyl Alcohol, Methanol, Alcohol, Propanol, Phenethyl Alcohol, Isopropanol, Ethanol, SD Alcohol, Propyl Alcohol, Isopropyl Alcohol.
Zusammengefasst leiden regelmäßige Anwender von alkoholhaltigen Schaumfestiger unter folgende Symptomen:
Neben den schlechten Alkoholen gibt es derweil noch die guten Alkohole, die dem Haar ebenfalls das überschüssige Fett rauben und gleichzeitig konservierend wirken. Doch im Gegensatz zu den schlechten Alkoholen sind sie weniger aggressiv, ja sogar förderlich für die Kopfhaut und Haar, indem sie Feuchtigkeit speichern und die Hautbarriere eher kräftigen als auflösen.
Jene Alkohole können aber auch schnell gegenteilig wirken, wenn zu viel davon aufgetragen wird. Zu den guten Alkoholverbindungen gehören:
Selbstverständlich ist die Konzentration nicht das einzige Kriterium für einen verträglichen alkoholhaltigen Schaumfestiger. Auch diverse andere Schadstoffe wie Silikone oder Parabene können ungewollte Schäden hervorrufen, wodurch auch ein angemessenes Maß an guten Alkoholen nichts ändern kann.
Grundsätzlich gilt aber, dass kein Alkohol – sowohl guter, wie auch schlechter – unter den ersten fünf Substanzen der Inhaltsliste aufgeführt sein sollte. Je weiter oben eine Substanz aufgelistet ist, umso größer ist ihr Anteil im gesamten Wirkstoffkomplex.
Wer sich den Risiken von Alkoholen nicht aussetzen will, sollte sich nach alternativen Schaumfestigern umschauen. Fündig wird man mit 100%iger Sicherheit im Reich der Natur- und Biokosmetik. Hier werden anstelle von Alkohole sogenannte Diole verwendet, die weniger aggressiv, weniger rückfettend, dafür aber genauso vorteilhaft wie Alkohole agieren. Das heißt, dass sie ebenfalls konservierend und fettauflösend sind, dabei aber erst bei enorm hohen Dosen für Reizungen auf der Kopfhaut sorgen.
Im Zuge unserer Recherche haben wir zwei Schaumfestiger ohne Alkohole herausgesucht:
Elkaderm-Neutrea Schaumfestiger Auf Duft- Farb- und Konservierungsstoffe wurde im Elkaderm-Neutrea Schaumfestiger vollkommen verzichtet und Alkohole sucht man natürlich auch vergebens. Kunden berichten indes, dass die Wirkung stark ist und dass die Frisierbarkeit tatsächlich wunderbar funktioniert. Einziger Knackpunkt: der hohe Preis.
Hair Docor Styling Mousse Sehr beliebt und äußerst stark ist das Mousse von Hair Doctor. Angereichert mit marokkanischem Arganöl und chinesischem Bambusextrakt spendet es gleichzeitig Pflege, während die alkoholfreie (nur schlechte Alkohole wurden weggelassen) Formel kein trockeneres oder fettigeres Haar im Nachhinein provoziert.
Greendor Schaumfestiger Vollends frei von guten, wie von schlechten Alkoholen ist das Produkt von Greendor. Die Naturkosmetik Firma hat für die effektive Rezeptur Bier, Melisse und Bienenhonig in Bioqualität verwendet. Die Kundenzufriedenheit ist überdurchschnittlich hoch und viele Anwender berichten von einer starken Frisierbarkeit.
Etwas irreführend ist, dass die Deklaration „alkoholfrei“ nicht unbedingt heißen muss, dass absolut keine Alkohole enthalten sind. Per Gesetz ist der Hersteller nämlich nur dazu verpflichtet auf die schlechten Alkohole zu verzichten, wenn er seinem Produkt dieses Label geben möchte.
Es lohnt sich daher, die Liste der Inhaltsstoffe mit der Liste der schlechten und guten Alkohole abzugleichen, wenn man vollständig auf Alkohole verzichten möchte.
Schaumfestiger haben mit Alkohol einen effektiven Träger- und Konservierungsstoff gefunden. Doch während die Industrie gerne auf die billigen schlechten Alkohole zurückgreift, leiden regelmäßige Anwender zunehmend unter trockenem Haar und abschuppender Kopfhaut. Ebenfalls nicht zu vergessen: der stark rückfettende Effekt. „Gute Alkohole“ sind zwar pflegend und deutlich weniger aggressiv, dennoch in höherer Dosis ebenfalls reizend. Die beste Lösung stellt ein alkoholfreier Schaumfestiger dar, der bestenfalls aus der Naturkosmetik stammt.