Gesichtscreme ohne Silikone Liste von Silikonfreien Gesichtscremes

Dr. Lisa Dinh 30.10.2020 4:3 min

Es ist ein Trugschluss, dass Gesichtscremes immer gut für die Haut sind. Denn die meisten Produkte auf dem Markt sind mit Silikonen versetzt, die einen gesunden Hautzustand bloß vorgaukeln.

Morgens nach dem Zähneputzen und dem Duschen gibt es nichts Schöneres, als der Gesichtshaut einen zusätzlichen Schutz, sowie eine Portion Feuchtigkeit zu schenken. Die Haut wirkt glatter und fühlt sich angenehm an. Dabei wissen viele Menschen nicht, dass sie ihrer Haut mit der verwendeten Gesichtscreme ganz und gar keinen Gefallen tun. Denn die in den Cremes enthaltenen Silikone bringen nicht nur Vorteile.

Wieso sind Silikone in Gesichtscremes enthalten?

Silikon ist eine vielseitig verwendbare synthetische Substanz. Auf die Gesichtshaut aufgetragen bildet es einen kaum wahrnehmbaren dünnen Film, der die Feuchtigkeit in der Haut hält und sie so vor Austrocknung bewahrt. Die Haut wird leicht geglättet und glänzt matt, was sich insgesamt angenehm anfühlt.

Für die Kosmetikindustrie sind Silikone zudem ein vergleichsweise günstiger Rohstoff, der dadurch auch in preiswerteren Produkten verwendet werden kann. Dem Kunden wird hier für kleines Geld eine hohe Pflegewirkung suggeriert.

Dummerweise ist diese erste Anwendung kein Weg zu einer gesünderen Haut, sondern einzig und allein der Startschuss für eine regelrechte Abhängigkeit einer silikonhaltigen Gesichtscreme, da sich der echte Hautzustand kein Stück verbessert.

Silikone in Gesichtscremes verschlimmern das Problem langfristig

Der hauchdünne Silikonfilm, der sich auf die Gesichtshaut legt, versiegelt die Hautoberfläche. Dabei werden unter Umständen auch Keime, wie Bakterien oder Pilze, eingeschlossen, die sich dort vermehren und Infektionen oder Entzündungen in der Haut auslösen können.

Die Aufgabe des Filmes ist es, die Haut vor Austrocknung zu bewahren, doch das ist eigentlich die Aufgabe der natürlichen Fettschicht auf der Haut. Diese wird durch die Anwesenheit des Silikons aus dem Gleichgewicht gebracht, so dass die Talgproduktion aus dem Ruder läuft. Dabei reagieren Menschen sehr unterschiedlich. Während die Produktion bei den einen überschießt und zu einer regelrechten Überfettung der Haut führt, wird sie bei anderen fast eingestellt, so dass die Haut austrocknet und rissig wird. Beide Effekte werden durch eine erneute Verwendung der silikonhaltigen Gesichtscreme gefühlt abgemildert, so dass sich der Effekt immer weiter aufschaukelt. Es entsteht das Gefühl, dass es ohne Gesichtscreme gar nicht mehr geht, dabei löst die Creme die Probleme erst aus.

Da Silikone oftmals nicht wasserlöslich sind, lassen sie sich nur schwer von der Haut abwaschen und sammeln sich in einer immer dickeren Schicht auf der Hautoberfläche. Dieser sogenannte Built-up-Effekt kann langfristig zu einem großen Problem für die Haut werden, weil es nach einer Anwendung lange dauert, bis sich die Haut vom Silikon befreit hat, um sich dann erholen zu können.

Zuletzt sollte auch der ökologische Aspekt nicht außer Acht gelassen werden. Silikone sind synthetische Polymere, die über kurz oder lang aus den Pflegeprodukten über die Abwässer in die Natur gelangen. Zwar konnten bis heute noch keine gesundheitlichen Schäden auf Mensch oder Tier nachgewiesen werden, doch Silikone sind nur sehr langsam abbaubar und reichern sich zunehmend in der Umwelt an.

Silikone in Gesichtscremes erkennen

Sehr viele Gesichtscremes enthalten Silikone, die auf der INCI-Liste der Inhaltsstoffe angegeben werden müssen. Silikone sind an der Endung -cone oder –xane leicht zu erkennen.

Die häufigsten verwendeten Silikone sind:

  • Wasserlösliche Silikone: Cyclomethicone, Cyclopentasiloxane, Lauryl Methicone Copolyol, Dimethicone Copolyo, Polysiloxane, Dimethicone copolyol/HWP, Hydroxypropyl

  • Wasserunlösliche Silikone sind: Dimethicone, Cetearyl Methicone, Cyclomethicone, Cyclopentasiloxane, Dimethiconol, Stearyl Dimethicone, Trimethylsilylamodimethicone, Cetyl Dimethicone

Nach obiger Beschreibung stellen zwar wasserunlösliche Silikone ein deutlich größeres Problem dar, dennoch sind auch wasserlösliche Silikone nicht empfehlenswert. Die Wirkungsweise ist vollkommen gleich, nur dass sich wasserlösliche Silikone leichter abwaschen lassen und der Built-up-Effekt so weniger ausgeprägt ist.

Wer sich ein mühsames Studium der INCI-Liste sparen möchte, kann gezielt auf Produkthinweise, wie „silikonfrei“ Ausschau halten, die auf einigen Gesichtscremes zu finden sind. Unterstützung kann auch in Form einer App, wie Codecheck, gefunden werden.

Silikonfreie Gesichtscremes

Eine richtig gute Gesichtscreme versteht es, der Haut eine echte und nachhaltige Pflege zu bieten. Mit einem reichhaltigen Wirkstoffkomplex spendet sie Feuchtigkeit, Vitalstoffe und Schutz vor Umwelteinflüssen. Dafür werden insbesondere hochwertige Öle wie zum Beispiel Mandel-Öl oder Jojoba-Öl verwendet.

Eine sehr effektive und zu 100% natürliche Bio-Gesichtscreme kommt von der Firma ACARAA. Mit einer Vielzahl von Bio-Ölen wie zum Beispiel kolumbianisches Cacay-Öl und peruanisches Jojoba-Öl ist der Preis zwar hoch, dafür sind Anwender und Anwenderinnen jedoch nahezu restlos überzeugt. Die Creme zieht schnell ein und eignet sich hervorragend sowohl für fettige Haut, als auch für Mischhaut.

Eine etwas günstigere Alternative stellt einfaches Arganöl dar. Es sollte möglichst in Bio-Qualität vorliegen und nicht mit irgendwelchen Füllstoffen versetzt sein. Die Angst vor einem fettigen Film auf der Haut ist unberechtigt, da Arganöl sehr schnell einzieht. Es versorgt die Haut mit wertvollem Vitamin E und unterstützt seine natürliche Balance.

Fazit

Auch wenn Silikone ein wundervolles Hautgefühl im Gesicht auslösen, sind sie eigentlich nur der erste Schritt in einen Teufelskreis. Sie stören das natürliche Gleichgewicht der Haut und begünstigen die Vermehrung von Keimen. Hautprobleme werden nicht wirklich besitigt, sondern vielmehr direkt von der Creme erzeugt, die verspricht, Abhilfe zu schaffen. Aus diesem Grunde ist der Griff zu einer silikonfreien Gesichtscreme nur zu empfehlen. Meistens sind diese etwas teurer, der Haut wird jedoch nachhaltig etwas Gutes getan.

Dr. Lisa Dinh

Dr. Lisa Dinh ist freie Wissenschaftsredakteurin für Biochemie. Ihr Grundstudium absolvierte Sie an der Nanyang Technological University in Singapur Ihre Promotion erhielt Sie an der Masaryk University in Brünn.

Als freie Redakteurin schreibt Sie Fachartikel über Frauengesundheit, Naturkosmetik, Ernährung, Meditation und vieles mehr. Da sie zweisprachig aufgewachsen ist, verfasst Sie Texte in Deutsch als auch in Englisch.