Haarkur ohne Silikone Liste von silikonfreien Haarkuren

Dr. Lisa Dinh 11.10.2020 3:39 min

Silikon scheint in Haarfestigern das wichtigste Mittel zu sein. Führen die filmbildenden Polymere doch zu einer direkten Kräftigung und leichteren Formbarkeit. Das Problem: Silikone sind enorm schädlich für das Haar.

Haarfestiger (oder auch Schaumfestiger) kommen da zum Einsatz, wo Föhn und Kamm scheitern. Denn wer unter großem Aufwand seine Haarpracht in Form gebracht hat, will auch, dass sie den Tag über hält. Damit die Haare nicht direkt nach Verlassen des Hauses wieder ins Chaos gestürzt werden, wirkt ein Haarfestiger strukturgebend und stabilisierend.

Problematisch ist jedoch, dass insbesondere Silikone für den Effekt verantwortlich sind. Und diese wiederum wirken sich gar nicht gut auf die Haargesundheit aus. Wir zeigen, wie schädigend Silikone sind und welche Haarfestiger auch ohne die fiesen Chemikalien auskommen.

Wie wirken Silikone in Haarfestiger?

Silikone sind für die Haare vielseitig einsetzbar. Sie sorgen sowohl für Glanz, als auch für ein sanft-weiches Gefühl, wenn man durch die Mähne streicht. Doch darüber hinaus können sie auch festigend wirken, wenn sie nicht im Rahmen einer Dusche, sondern während des Trocknens aufgetragen werden (mehr dazu später).

Silikone bestehen aus kleinen Polymeren, die aus Erdöl gewonnen werden. Jene kleinen Polymere fügen sich zusammen und bilden einen Film auf der Haaroberfläche, welcher interessanterweise rutschfest ist. Auf diese Weise glätten sich die Haare nicht mehr im Laufe der Zeit, sondern stoppen sich im wahrsten Sinne des Wortes gegenseitig ab und fördern somit Volumenerhalt, sowie den stundenlangen Fortbestand der vorher so mühsam geformten Frisur.

Warum sind Silikone in Haarfestiger so schädlich?

Silikone sind nicht nur speziell in Haarfestiger schädlich, sondern auch in jedem anderen Haarpflegeprodukt. Was jedoch bei einem Haarfestiger noch stärker ins Gewicht fällt, ist die Tatsache, dass dieser trocken in die Haare eingepflegt wird und damit zu 100% haften bleibt. Wer obendrein noch einen Föhn benutzt, um den Schaumfestiger unter Wärme besser einzumassieren, unterstützt das Eindringen der giftigen Substanzen in die Haarstruktur zusätzlich.

Konkret verursachen Silikone, dass das Haar von der Atmosphäre abgeschottet wird. Der dichte Film lässt keine Luft hindurch und verschiedene Abfallprodukte können nicht mehr auf natürlichem Wege abgetragen werden. Im Innern dieses Mantels vegetiert das Haar also vor sich hin und wird nicht ausreichend mit pflegenden Nährstoffen versorgt. Während also auf der Oberfläche alles wunderbar aussieht, verliert das Haar von Tag zu Tag mehr an Stärke und ist auf die Anwendung mit Silikon angewiesen, damit es zumindest von außen gesund aussieht.

Ganz abgesehen davon, kommt es zu weiteren Nachteilen:

  1. Die Haare werden trocken.
  2. Die Haare werden schwerfälliger durch den Build-up-Effekt (Silikonschichten sind nicht wasserlöslich und lassen sich damit nicht richtig abtragen. Mit jeder Haarfestiger-Anwendung wird eine neue Schicht aufgetragen, die das Problem verstärkt.)

Auch problematisch: Die Umwelt

Ganz abgesehen von dem gesundheitlichen Aspekt, dürfen wir auch den Umwelt-Aspekt nicht außer Acht lassen. Denn auch, wenn der Haarfestiger nicht direkt bei der Anwendung in den Abfluss landet, so wird er dies spätestens bei der nächsten Haarwäsche. Silikone sind unglücklicherweise nicht biologisch abbaubar und fressen sich durch die kollektive Benutzung immer tiefer in die Gewässer – ja sogar bis ins Grundwasser.

Silikonfreie Haarfestiger kaufen und benutzen

Wir würden nicht in der modernen Welt leben, wenn der Markt nicht bereits dem Trend zu einer bewussteren Körperpflege nachgekommen wäre. Insofern gibt es eine Reihe von Haarfestigern, die silikonfrei sind und trotzdem einen stabilisierenden Effekt haben. Ein sehr empfehlenswertes Produkt stellt der Coiffeur Deluxe Haarfestiger dar, welcher nicht nur auf Silikone, sondern auch auf jegliche andere schädliche Inhaltsstoffe wie Parabene, Sulfate oder künstliche Duftstoffe verzichtet.

Weiterhin ist auch der Elkaderm Neutrea Schaumfestiger bei einer Reihe von Kunden enorm beliebt und preislich in einem akzeptablen Rahmen. Zwar sind die Wirkstoffe nicht allesamt organisch und in Bioqualität, dafür aber wurden zumindest die Silikone weggelassen.

Einen Silikonfreien Haarfestiger richtig benutzen

Bei der Anwendung eines silikonfreien Schaumfestigers gibt es im Grunde keine großen Unterschiede im Vergleich zu einem silikonhaltigen Schaumfestiger. In der Regel handelt es sich um eine Schaummasse, die mittels einer Sprühdose auf die Hand aufgetragen werden kann.

Anschließend wird diese Schaummasse in die Haare einmassiert und getrocknet, sodass diese mit Hand, Kamm und gegebenenfalls mit dem Föhn in die gewünschte Form gebracht werden können. Es ist empfehlenswert, den Festiger in möglichst trockenes (handtuchtrockenes) einzuarbeiten, damit die Masse gut haften bleibt.

Fazit

Haarfestiger haben einen enormen Nutzen. Sie sind Stabilisator und Volumengeber in einem und bringen die Frisur sicher durch den Tag. Dummerweise sind die meisten handelsüblichen Produkte voll mit Silikonen, welche sich langfristig schädigend auf die Haarstruktur und auf die natürliche Widerstandskraft auswirken.

Eine silikonfreie Alternative ist nicht unbedingt kostengünstiger, allerdings stellt sie ein Segen für die langanhaltende Haargesundheit dar und kann darüber hinaus sogar ebenfalls sehr positive Wirkungen erzielen.

Dr. Lisa Dinh

Dr. Lisa Dinh ist freie Wissenschaftsredakteurin für Biochemie. Ihr Grundstudium absolvierte Sie an der Nanyang Technological University in Singapur Ihre Promotion erhielt Sie an der Masaryk University in Brünn.

Als freie Redakteurin schreibt Sie Fachartikel über Frauengesundheit, Naturkosmetik, Ernährung, Meditation und vieles mehr. Da sie zweisprachig aufgewachsen ist, verfasst Sie Texte in Deutsch als auch in Englisch.