Schaumfestiger gehört zu den Stylingprodukten, die besonders gerne von Frauen mit unterschiedlichsten Haartypen genutzt wird. Frauen mit glatten und dünnen Haaren nutzen Schaumfestiger bevorzugt, um sich mehr Volumen zu verschaffen und ihr Haar voller aussehen zu lassen.
Frauen mit lockigen Haaren nutzen Schaumfestiger wiederum, um für mehr Definition in ihrer Haarstruktur zu sorgen. Auch Männer wenden Schaumfestiger an, damit kurze Haare Stand bekommen oder Wuschelfrisuren in der gewünschten Form bleiben. Womit sich inzwischen immer mehr Anwender beschäftigen sind die Inhaltsstoffe der Schaumfestiger. Diese können nämlich die Haarstruktur auf Dauer schädigen. Einer dieser Inhaltsstoffe sind Silikone, die besonders gerne in Schaumfestiger zum Einsatz kommen.
Damit man sich ein besseres Bild darüber machen kann, was Silikone in Schaumfestiger bewirken und welche Wirkung sie auf die Haarstruktur haben, müssen wir erstmal verstehen, was Silikone überhaupt sind. Silikone sind chemische Kunststoffe, die hauptsächlich aus Erdöl gewonnen werden. In der Wissenschaft bezeichnet man Silikone auch als Polymere. Diese Definition ist für das weitere Verständnis, jedoch nicht so wichtig. Silikone lassen sich zudem nicht biologisch abbauen. Deswegen stellen Silikone nicht nur eine Gefahr für unser Haar dar, sondern auch für unsere Umwelt. Auf diesen Punkt werden wir zu einem späteren Zeitpunkt genauer eingehen.
Silikone haben im Vergleich zu anderen Konservierungsstoffen eine relativ große Molekülstruktur. Deswegen haben sie auch eine versiegelnde Wirkung auf die Haaroberfläche, wie wir sie nach der Haarwäsche kennen und vom Haargefühl auch durchaus schätzen. Silikone legen sich mit ihrer eigenen Schicht um das gesamte Haar. Aus diesem Grund fühlen sich die Haare nach der Haarwäsche geschmeidig und glänzend an. Dieser Effekt hält für gewöhnlich 1 bis 2 Tage. Nach dieser Zeit verfallen die Haare aufgrund der Gewöhnung an das neue Mittel, wieder in ihre vorherige Beschaffenheit. Dann fühlen sich die Haare wieder spröde und trocken an. Auch hierfür ist die Wirkung von Silikonen mitverantwortlich. Dadurch dass sich eine Silikonschicht um die Haare legt, können diese nicht mehr natürlich atmen. Die Talgproduktion an der Kopfhaut wird ebenfalls gestoppt oder zumindest behindert. Talg ist eigentlich für den natürlichen Glanz auf den Haaren verantwortlich.
Bei diesen Nachwirkungen, stellt sich die Frage warum die Industrie überhaupt so oft Silikone in Haarprodukten wie Schaumfestigern zum Einsatz bringt. Hierfür gibt es unterschiedliche Gründe. Zum einem ist die Gewinnung von Silikonen besonders günstig. Ein weiterer wichtiger ist Grund ist die Wirkung von Silikonen. Dadurch, dass die pflegende Wirkung nach wenigen Tagen nachlässt, sind die Benutzer dazu gezwungen immer häufiger auf die Produkte zurückzugreifen. Dies trifft sowohl auf Schaumfestiger, wie auch auf andere Pflege- und Stylingprodukte zu. Dadurch vergrößert sich auch langfristig der Umsatz der Produzenten.
Die Grundfunktion von Silikonen haben Sie bereits kennengelernt. Doch wie kommt es, dass Silikone in Haarprodukten in den letzten Monaten und Jahren immer öfter in die Kritik gekommen ist. Hierfür gibt es unterschiedliche Gründe, die im Kern jedoch alle das selbe aussagen, nämlich dass Silikone in Schaumfestigern eher ungünstig sind.
Als Erstes müssen wir jedoch verstehen auf welche Weise Silikone in Schaumfestigern unserer Haarstruktur schaden. Eine schädliche Wirkung haben Silikone nämlich nicht nur auf unser Haar, sondern auch auf unsere Kopfhaut. Unsere Kopfhaut ist eines der wichtigsten Entgiftungsorgane unseres Körpers. Im normalen Zustand sorgt unsere Kopfhaut dafür, Schweiß und auch andere Schadstoffe durch die Poren auszuscheiden. Wenn die Haare aber von einer Silikonschicht umgeben sind, kann unsere Kopfhaut nicht mehr ihren ursprünglichen Aufgaben nachgehen. Dies zeigt sich meistens auch in Form von juckender Kopfhaut. Mit der Zeit kann sich auch eine Schuppenflechte bilden, die ebenfalls zum langfristigen Problem für die gesamte Haarstruktur werden kann.
Anders wie es von vielen Firmen angepriesen wird, haben Silikone in Schaumfestigern also keine pflegende Wirkung. Durch die Versiegelung der Haare, fetten diese schneller an. Die Folge ist, dass man seine Haare in immer kürzeren Abständen waschen muss. Da sich Silikone nicht nur in Schaumfestigern, sondern auch in anderen Haarpflegeprodukten wie zum Beispiel Shampoos oder Conditioner befinden, wird dieser negative Effekt zusätzlich verstärkt. Auch das Tönen und Färben wird bei geschädigtem Haar, mit der Zeit immer schwieriger werden. Der Grund hierfür ist, dass das Haar auf Grund der Schutzschicht die Farbe nicht mehr so gut aufnehmen kann.
Das Problem an Silikon ist, dass es sich in mehreren Schichten auf der Haut aufbaut. Deswegen lässt sich Silikon nur sehr schwer aus dem Haar entfernen. Es gibt zwar einige Tiefenreinigungsshampoos, die Silikone theoretisch entfernen können. Jedoch dauert es normalerweise Monate bis die Silikone tatsächlich aus dem Haar verschwunden sind. Besonders schwer wird es bei nicht wasserlöslichen Silikonen. Diese lassen sich nämlich so gut wie gar nicht mehr aus dem Haar entfernen. Diese Silikone werden häufig in Haarstylingprodukten hinzugefügt.
Haarprodukte ohne Silikone werden in der Drogerie wie auch auf Onlinemärkten immer beliebter. Grund dafür ist das gestiegene Verbraucherbewusstsein. Doch woran kann man überhaupt einen silikonfreien Schaumfestiger erkennen? Die sicherste Methode ist, wenn man einen Blick auf die Inhaltsstoffe wirft. Nur weil ein Hersteller auf der Vorderseite angibt auf Silikone zu verzichten, bedeutet dies nicht, dass sich nicht trotzem silikonhaltige Zusätze in den Produkten wiederfinden könnten. Wenn man kein Chemiker ist, wird man jedoch feststellen, dass man mit den Angaben bei den Inhaltsstoffen nicht sonderlich viel anfangen kann. Zudem werden Silikone bei den Inhaltsstoffangaben auch nicht als ,,Silikone” angegeben.
Erkennen kann man Silikone in Schaumfestigern, dennoch sehr gut an den Endungen. Wenn Sie bei den Inhaltsstoffen die Endungen -cone, -con oder -xane wiederfinden können, können Sie sich sicher sein, dass sich in diesem Schaumfestiger Silikone wiederfinden. Bezeichnungen wie Cyclomethicone oder Polysiloxane deuten wiederum auf silikonhaltige Zusätze hin.
Wenn man nicht viel Zeit für die Entschlüsselung der Inhaltsstoffe aufwenden will, kann man auch eine von vielen Apps auf sein Handy herunterladen, die die Aufgabe für einen übernimmt. Eine kostenlose App heißt zum Beispiel ,,CodeCheck”. Mit dieser App müssen Sie lediglich den Barcode scannen und erhalten dann einen sehr guten Überblick über alle Inhaltsstoffe, die sich in dem jeweiligen Kosmetikprodukt wiederfinden.
Auch wenn man es erstmal nicht vermuten würde, können Silikone tatsächlich eine große Belastung für unsere Umwelt darstellen. Silikone in Schaumfestigern geraten nicht direkt durch das Aufbringen ins Haar in die Umwelt, außer man gerät in den Regen und es wird abgespült. Hauptbelastungszeitpunkt ist die Haarwäsche. Nach jeder Haarwäsche, landet ein Silikonanteil in das Abwassersystem und somit auch früher oder später in unsere Meere oder Flüsse. Oftmals lagern sich Silikone in Form von Mikroplastik ab, die vor allem den Lebewesen schaden. Wer sich dazu entscheidet auf Silikone zu verzichten, leistet einen guten Teil zum Umweltschutz und schützt natürlich auch sich selbst.
Auch wenn Schaumfestiger frei von Silikonen sind, bedeutet das immer noch nicht, dass alle Produkte gleich oder zum Teil auch nur annähernd vergleichbar sind. Tatsächlich unterscheiden sich die Inhaltsstoffe grundlegend. Zudem können die Silikone in den Inhaltsstoffen auch mit anderen Konservierungsstoffen ersetzt werden, die unter Umständen genauso schlecht für die Haarstruktur sein können. Daher ist es auch wichtig darauf zu achten, dass sich keine weiteren schädlichen Inhaltsstoffe wie zum Beispiel Parabene in den Schaumfestigern wiederfinden. Pflegende Öle als Silikonersatz, wie zum Beispiel Arganöl oder Kokosöl, können bei diesen Kosmetikprodukten jedoch sehr hilfreich sein.