Spätestens wenn der nächste Sommerurlaub ansteht, landet die Sonnencreme beim nächsten Einkauf in der Drogerie ebenfalls in den Einkaufskorb. Der Nutzen hinter einer Sonnencreme ist simpel und wichtig zugleich: Die Creme soll uns vor gefährlichen UV-Strahlen schützen.
Dennoch sind nicht alle Inhaltsstoffe unproblematisch, die sich in einer Packung Sonnencreme befinden. Hierzu gehört auch Mikroplastik. Mikroplastik findet sich in fast allen Kosmetikprodukten wieder. Mikroplastik kann auf Dauer nicht nur unsere Gesundheit, sondern auch unsere Umwelt belasten.
Um zu verstehen welche Wirkung Mikroplastik in der Sonnencreme hat, müssen wir erstmal genauer verstehen, was Mikroplastik überhaupt ist. Grundsätzlich bezeichnet man Mikroplastik als Kunststoff-Teilchen, die einen Durchmesser von weniger als 5 mm besitzen. In der Wissenschaft bezeichnet man Mikroplastik auch als Plastikpartikel. Im Volksmunde benennt man Mikroplastik auch als das Plastik in uns, weil wir durch den täglichen Konsum von Kosmetikprodukten auch einen Teil vom Mikroplastik indirekt oder direkt in uns aufnehmen.
Da Mikroplastik so klein ist, kann man es mit dem menschlichen Auge so gut wie gar nicht erkennen. Mikroplastik finden wir mittlerweile in so gut wie allen Kosmetikprodukten. Dennoch sind sie relativ schwer zu erkennen, da sie in den Inhaltsstoffen nicht also angegeben werden. Im weiteren Verlauf dieses Ratgebers werden wir Ihnen, aber noch mal zeigen mit welchen Tools Sie dennoch einfach und schnell Mikroplastik erkennen können.
Mikroplastik kann auf zwei verschiedene Arten entstehen. Oftmals wird Mikroplastik industriell hergestellt. Da der Preis für Plastik im Generellen sehr niedrig ist, muss man für die Nutzung von Mikroplastik ebenfalls kaum Kapital einsetzen. Es gibt aber auch noch eine andere Möglichkeit wie kleine Plastikteilchen entstehen können. Dies ist dann der Fall, wenn größere Plastikstücke mit der Zeit verfallen. Ein gutes Beispiel sind Plastiktüten. Da die zweite Methoden, jedoch viel Zeit erfordert, setzen Industrien mehr auf die eigene Herstellung von Mikroplastik.
Die Frage, die sich daraus ergibt ist, welchen Nutzen die Industrie aus Mikroplastik gewinnen kann. Die Frage darauf ist relativ einfach: Mikroplastik wird in fast allen Kosmetikprodukten als günstiges Bindemittel oder Füllstoff verwendet. Es gibt sogar einige Reinigungsmittel, die Mikroplastik enthalten.
Mikroplastik wird auch in vielen Kosmetikprodukten eingesetzt, um den Nutzer ein besseres Gefühl zu vermitteln. So wirkt Mikroplastik in einem Peeling zum Beispiel als Schleifmittel. Im Shampoo findet man Polyquaternium-7, was ebenfalls ein Mikroplastik ist, und für das Ziepen mitverantwortlich ist. In Cremes finden wir Mikroplastik meistens in Form von Acrylates Crosspolymer. Acrylates Crosspolymer sorgt für ein geschmeidiges Gefühl auf der Haut und ist auch in Sonnencreme wiederzufinden.
Das Problem an Mikroplastik ist, wie auch beim normalen Plastik, das es sich nur sehr schwer und nach langer Zeit abbauen lässt. Es ist mittlerweile wissenschaftlich erwiesen, dass sich Plastik in der Natur nur innerhalb von mehreren tausend Jahren abbauen lässt. Mit Mikroplastik ist es ähnlich. Dies kann langfristig sowohl ein Problem für unsere eigene Gesundheit wie auch für die Umwelt werden. Vor allem, weil wir täglich unzählige verschiedene Produkte (Kosmetika und Reinigungsmittel) anwenden, die Mikroplastik enthalten und sich das im Ganzen dann ganz ordentlich summiert.
Sie wissen mittlerweile, was Mikroplastik und kennen auch einige Eigenschaften. Die wichtige Frage, die sich daraus ergibt ist warum Mikroplastik in der Sonnencreme eigentlich für uns schädlich ist. Am Anfang des Beitrags haben wir schon darüber geschrieben, dass sich Mikroplastik, wie auch alle anderen Plastiksorten, nur sehr schwer abbauen lässt. Dies gilt für die Umwelt wie auch für unseren Körper. Mikroplastik wird von unserem Organismus als ein Fremdkörper anerkannt gegen den er versucht zunächst anzukämpfen.
Kleinere Mengen an Mikroplastik werden mit dem nächsten Stuhlgang wieder ausgeschieden. Wie auch bei allen anderen Konservierungsstoffen, macht auch hier wieder die Masse den großen Unterschied. Größere Mengen an Mikroplastik auf der Haut und auf dem Gesicht, können sich jedoch nachteilhaft auswirken. Ein weiterer Problem ist, dass es zu den gesundheitlichen Folgen von Mikroplastik noch nicht allzu viele Studien gibt. Man kann sich jedoch ziemlich sicher sein, dass Mikroplastik in unserem Körper oder auf unserer Haut nicht wirklich vorteilhaft sein kann.
Oftmals verstecken sich hinter Mikroplastik, Silikonen und Parabenen chemische Bezeichnungen, mit denen man grundsätzlich nicht viel anfangen kann. Dennoch ist der effektivste Weg um mikroplastikfreie Sonnencreme zu erkennen, sicherzustellen, dass sich tatsächlich kein Mikroplastik in der Sonnencreme befindet.
Mikroplastik kann in vielen verschiedenen Formen in Sonnencreme enthalten sein. Erkennen kann man es relativ einfach an Hand von diesen Bezeichnungen: Acrylate, Copolymer (AC), Acrylate Crosspolymer (ACS), Dimethiconol, Methicone, Polyamide (PA, Nylon), Polyacrylate (PA), Polymethylmetacrylate (PMMA), Polyquaternium (PQ), Polyethylene (PE), Polyethyleneglycol (PEG), Polyethyleneterephtalate (PET), Polypropylene (PP), Polypropyleneglycol (PPG), Polystyrene (PS), Polyurethane (PUR) und Siloxane.
Dennoch kann es ziemlich zeitaufwendig sein sich diese ganzen Begriffe auswendig zu merken. Die gute Nachricht ist, dass es auf dem Markt mittlerweile viele Apps gibt, die einem die Arbeit in diesem Bereich abnehmen. Kostenlose und effektive Apps sind zum Beispiel ,,Codecheck” oder ,,Beat The Microbead”. Bei diesen Apps müssen Sie lediglich den Barcode von dem jeweiligen Produkt einscannen und erhalten dann eine Übersicht von allen Inhaltsstoffen und können herausfinden, ob sich in dem Kosmetikprodukt Mikroplastik befindet oder nicht.
Nicht nur Mikroplastik, sondern Plastik im Allgemeinen ist für die Umwelt ein großes Problem. Mikroplastik wird auf Basis von dem immer knapper werdenden Erdöl hergestellt und belastet unsere Ökosysteme wozu vor allem unsere Meere gehören. Wer schon mal nach Indien oder Indonesien gereist ist, hat dieses Problem in den Meeren vielleicht schon mit den eigenen Augen beobachten können. Das Hauptproblem ist, dass sich Plastik in der Umwelt nur sehr schleppend abbauen lässt. Je nach der Größe, kann es mehrere Jahrhunderte dauern bis die Plastikmengen in unserer Natur abgebaut sind. Zudem schaden die Plastikmengen auch den Bewohnern der Ökosysteme und fördern Krankheiten.
Die Antwort auf diese Frage lautet ,,Nein”. Nur weil eine Sonnencreme frei von Mikroplastik ist, bedeutet es noch lange nicht, dass nicht andere Konservierungsstoffe enthalten sein können. Zudem stellt sich die Frage mit welchen Mitteln das Mikroplastik in der Sonnencreme ersetzt wurde. Bereits wegen diesen offenen Fragen, kann es sich lohnen, in eine Sonnencreme aus der Naturkosmetik zu investieren.