Silikone wirken porenverdichtend und reflektierend. Die ideale Zutat für den Haar-Conditioner also? Leider nicht. Zwar ist der kurzfristige Effekt atemberaubend, langfristig müssen die Haare jedoch ziemlich leiden.
Wer träumt nicht von vollem, weichem und glänzendem Haar? Conditioner stellen nur einen Teil einer ausgiebigen Haarwaschroutine dar. Neben einem pflegenden Shampoo, sorgt er für eine schnelle Regeneration, sowie für eine zuverlässige Abdichtung der Poren.
Aufgrund der abdichtenden Wirkung scheint Silikon im Conditioner unverzichtbar zu sein. Doch was auf den ersten Blick wie die perfekte Zutat erscheint, entpuppt sich schnell als Falle. Wir erklären, warum ein Conditioner möglichst ohne Silikone verwendet werden sollte.
Um es auf den Punkt zu bringen: Conditioner haben den Zweck, die Haare zu schützen. Nach einer ausgiebigen Wäsche mit einem reinigendem Shampoo sind die Haarporen offen und damit für Nährstoffe empfänglich, um sich schneller zu regenerieren. An dieser Stelle betritt der Conditioner die Bildfläche und spendet Vitalstoffe, Feuchtigkeit und verschließt darüber hinaus die Poren. Der Effekt davon ist, dass die Haarpracht tagsüber umso robuster, gesünder und vor Umwelteinflüssen gewappnet sind.
Wenn man sich mit der Wirkungsweise von Silikonen und Conditioner vertraut macht, braucht man eigentlich nur 1 und 1 zusammenzuzählen. Silikon hat eine schließende Wirkung und legt sich wie ein Film über die Haare. Das passt zum Conditioner natürlich wie die Faust aufs Auge. Denn nach nur einer Anwendung scheint es, als seien die Haare für den Krieg vorbereitet geworden.
Nicht nur, dass sie sich wundervoll glatt anfühlen, auch der Glanz erscheint um ein Vielfaches intensiver, als es mit einem ganz normalen Shampoo möglich wäre. Silikon ist nämlich nicht nur filmbildend, sondern auch stark reflektierend, wodurch die Illusion einer gesunden und glänzenden Haarpracht geschaffen wird.
Der wohl größte Schaden besteht darin, dass sich Silikon nicht durch Wasser lösen lässt. Nur so können sich die feinen Moleküle auch wirklich wie ein Film über die Haarstruktur legen und bleiben dort über die Dusche hinaus haften.
Aber das klingt doch super! Immerhin will man mit einem Conditioner doch genau das erreichen! Nicht ganz…
… denn der Film verschwindet nicht einfach. Im Gegenteil: Er bleibt über Tage bestehen und es kommt zum sogenannten Build-up Effekt. Mit jeder Haarwäsche kommt nämlich eine neue Schicht auf die alte hinzu, sodass sich die Haare immer tiefer im Silikonmantel verlieren.
Was die Industrie damit erreichen will, liegt auf der Hand. Der WOW-Effekt nach der ersten Anwendung ist natürlich enorm und ehe man sich versieht, wird man nach dem Produkt ein kleines bisschen süchtig, wo es doch immer eine so glatte Mähne hinterlässt.
In der Realität bedeutet das Problem aber Folgendes:
Der eigentliche Sinn und Zweck eines Conditioners, pflegend und kräftigend zu wirken, wird auf langfristige Sicht also zerstört.
Wer auf einen silikonfreien Conditioner umsteigt, wird erst einmal enttäuscht sein. Kein Glanz, keine weiche Struktur. Nach der Wäsche muss das Haar erst einmal unter extremen Kraftaufwand durchgekämmt werden.
Als Faustregel gilt eine Übergangszeit von ca. 14 Tagen. In der Zeit müssen sich die vorher gebildeten Silikonschichten abtragen, sodass wieder Nährstoffe im Gewebe ankommen. Anschließend werden die Haare jedoch mehr und mehr an natürlicher Strahlkraft zurückgewinnen und aus eigener Stärke heraus immer robuster werden.
Wer die Übergangszeit übersteht und währenddessen auf eine schonende Haarpflege zurückgreift, wird es mit Sicherheit nicht bereuen. Unterm Strich muss man aber mit weniger WOW-Effekt rechnen, dafür aber mit umso mehr Natürlichkeit und langfristige Gesundheit.
Empfehlenswerte silikonfreie Conditioner gibt es viele. Hier kommt eine kleine Auswahl:
Der Preis ist zwar recht hoch, dafür ist das Produkt vollständig frei von jeglichen chemischen Zusatzstoffen. Besonders in Sachen Kämmbarkeit überzeugt der Conditioner.
Etwas günstiger und mit regenerierendem Aloe Vera versehen, sind viele Nutzerinnen mit dem Conditioner von Faith in Nature sehr zufrieden. Zudem wurde auch hier vollständig auf künstliche Konservierungsstoffe, Farbstoffe und Aromen verzichtet.
In diesem Conditioner lassen sich keine chemischen Zusatzstoffe finden und die Spray-Anwendung ist kinderleicht. Zudem sind alle Inhaltsstoffe in Bioqualität.
Der Übergang von einem silikonhaltigen zu einem silikonfreien Conditioner wird zunächst schwerfallen – doch es lohnt sich. Denn langfristig stärken sich die Haare von selbst heraus und sind empfänglicher für wichtige Nährstoffe.
Die meisten silikonfreien Conditioner sind glücklicherweise ohnehin frei von jeglichen weiteren Schadstoffen und voll von hochwertigen Nährstoffen. Insofern stellen sie sogar eine echte Bereicherung für die Haare dar.